Deutschland
Mosel
Am steilen Ufer der Mosel wächst ein sehr mineralischer, eleganter Wein. Riesling, die "Königin der weissen Traube", ist die wichtigste Rebsorte des deutschen Moseltals. Dieses bildet mit über 5’300 Hektar die grösste Anbaufläche von Riesling weltweit.
Die Mosel entspringt in den Vogesen, einem Gebirge in Ostfrankreich, fliesst nordwärts an Nancy und Metz vorbei, bildet eine natürliche Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland und mäandriert nach Trier durch das deutsche Moseltal, bevor sie bei Koblenz in den Rhein mündet. Die Ufer des Tals sind hoch und abfallend. Entsprechend steil gestaltet sich die Lese an den sonnigen Rebhängen; eine Mechanisierung ist nur bedingt möglich, es überwiegt die Handarbeit. Entsprechend charakterstark ist auch der hiesige Wein, und das seit Langem: Das Moseltal mit der Mosel und den Nebenflüssen Saar und Ruwer ist Deutschlands älteste Weinbauregion.
Schiefer, Zeit und Weine mit Charakter
Der Grundstein für die Qualität des heutigen Rebbodens ist Schiefer. Er prägt die Landschaft und alles, was hier wächst, mindestens so sehr wie der Lauf der Mosel. Die Weinanbaufläche des Moseltals liegt zur Hälfte auf Devonschiefer von blauer, grauer, brauner und rötlicher Färbung. Das Gestein verwittert leicht und bereichert in kleineren Bestandteilen weiter den Boden. Die Mineralien des 400 Millionen Jahre alten Schiefers führen zu den einmaligen Charakterweinen, die aus der feinfruchtigen Rieslingtraube und anderen Rebsorten gekeltert werden.
Riesling, die Krönung des Weissweins
Schiefer speichert Wärme. Das kommt dem Riesling in kühlen Herbstnächten zugute. Im Westen ist die Region eher von Muschelkalk und Mergel geprägt, dem Boden, auf dem Elbling und Spätburgunder (Pinot Noir) gedeihen. Das Weinanbaugebiet Mosel ist zum grössten Teil mit weissen Sorten bestockt; 61 Prozent davon sind Riesling. Müller-Thurgau, Elbling und Weissburgunder sind weitere wichtige Rebsorten der Region. Als Rotwein wird nebst dem Spätburgunder hauptsächlich Dornfelder angebaut.
