News | 25/04/2023

Was bedeutet eigentlich Terroir?

Was bedeutet eigentlich Terroir?

Seit den Anfängen setzt sich Boucherville dafür ein auf der ganzen Welt hochwertige Weine aufzuspüren, die ihr Terroir widerspiegeln und spürbar die Handschrift des Winzers tragen. Aber was bedeutet eigentlich Terroir und wann wird von Terroir-Weinen gesprochen?

In der Weinsprache bezieht sich Terroir auf alle Elemente, die den Wein und seine Entstehung beeinflussen und ihm Identität verleihen. Dazu gehören natürliche Einflüsse wie das Klima, die Topografie, die Böden sowie das Wetter  – und etwas weiter gefasst auch der Mensch. 

Klima – von atlantisch bis mediterran

Die verschiedenen Klimazonen wirken stark auf das Wachstum der Reben und die Reife der Trauben ein. Diese Ausprägungen sind folglich auch in den Weinen spürbar. So profitieren Weinberge, die sich in der Nähe des Atlantiks befinden, von einem eher feuchten und kühlen Klima. Weine aus diesen Regionen zeigen sich frisch, leicht und verfügen über einen geringeren Alkoholgehalt. Wenn die Reben einem mediterranen Klima mit viel Sonnenstunden und Trockenheit ausgesetzt sind, dann sind die Weine von Kraft, Konzentration und etwas mehr Alkohol geprägt.

Topografie – von der Natur gegeben

Zur Topografie zählen viele verschiedene Faktoren, die bereits auf kleinster Fläche für grosse Unterschiede sorgen können. Wie hoch liegt der Weinberg und in welche Himmelsrichtung ist er ausgerichtet? Stehen die Reben in einem windgeschützten Tal oder im Schatten eines Bergmassivs? Gibt es einen Fluss in unmittelbarer Nähe, der die Sonne reflektiert? Generell kann man sagen, dass viel Sonne die Beeren schneller und besser ausreifen lässt. In den Weinen macht sich das durch eine breitere Aromatik, mehr Frucht und etwas mehr Volumen bemerkbar. Wenn die Hänge vermehrt im Schatten stehen oder viel Wind ausgesetzt sind, verleiht dieser Umstand dem Endprodukt in der Regel viel Frische und eine schöne Säurestruktur.

Böden – Schiefer und Kalk sorgen für Mineralität

Kalk, Lehm, Löss, Sand, Ton, Schiefer, Vulkangestein – Untergründe setzen sich meist aus unterschiedlichen Materialien aus verschiedenen Ären zusammen. Diese Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für das Wachstum und die Versorgung der Reben und beeinflusst auch den Geschmack des Weins. Lössböden sind beispielsweise sehr nährstoffreich, verfügen aber über keine ausgeprägte Wasserspeicherkraft. Lehm macht den Untergrund etwas schwerer und liefert geringere Erträge. Schieferböden sind für ihre Eigenschaft als Wärmespeicher bekannt und führen in den Weinen zu einer unverkennbaren mineralischen Note. 

Wetter – immer für eine Überraschung gut

Einen direkten Einfluss auf den Weinjahrgang hat selbstverständlich auch das Wetter. Diese Variable stellt die Winzer des Öfteren vor grosse Herausforderungen. Beispielsweise kann Frost im Frühjahr bei der Knospenbildung der Rebe schaden. Zu viel Feuchtigkeit begünstigt Pflanzenkrankheiten, zu wenig Regen stresst die Reben und sorgt für kleine Beeren. Optimalerweise sorgen gemässigter Niederschlag und genügend Sonnenschein für ein gleichmässiges Pflanzenwachstum. Vor der Lese benötigen die Trauben noch einmal viel Sonne, um optimal auszureifen und das gewünschte Gleichgewicht an Zucker und Säure aufzuweisen.

Einfluss von Rebsorte und Mensch

Wenn man den Begriff „Terroir“ noch etwas weiter fasst, dann zählen auch die Reben und der Mensch dazu. Verschiedene Rebsorten haben unterschiedliche Ansprüche. So fühlen sich der Pinot Noir oder der Riesling in kühleren Regionen sehr wohl. Die Rebsorte Garnacha hingegen benötigt viele Sonnenstunden und mag warme Temperaturen ohne grosse Schwankungen. Autochthone (heimische) Rebsorten und sortenreine Weine bringen ihr Terroir besonders authentisch zum Ausdruck. Mit dem Anbau, der Kultivierung und der Vinifikation hält allerdings der Mensch den Schlüssel zur Terroirtypizität in der Hand. Nur er kann all diese Gegebenheiten nutzen, fördern und in seinen Weinen hervorbringen. Wenn in den Rebbergen Kunstdünger eingesetzt oder im Keller mit künstlichen Aromen oder Zusätzen gearbeitet wird, dann wird der Terroircharakter verfälscht und ist nicht schmeckbar. 

Wann spricht man nun von Terroir-Wein?

Terroir ist ein Zusammenspiel aller oben genannten Faktoren. Und der Wein besitzt die grossartige Fähigkeit seine Heimat, geschmacklich widerzugeben. Wenn der Winzer bei all seinen Arbeitsschritten nachhaltig, respektvoll und ohne Zusätze arbeitet, dann kann sich die Ausprägung des Terroirs ungehindert entfalten. Und genau das ist es was wir suchen und was wir als Terroir-Weine bezeichnen: ehrliche und authentische Weine, die uns schmecken lassen woher sie kommen. 
 

Unsere Empfehlungen für Terroir-Weine